Wolfgang
Nach einer spontaner Hirnblutung mit rechts temporalem: linksseitigem, komplett homonymen Sehfeldausfall begab ich mich auf die Suche nach anderen Betroffenen. Sehen, wie andere mit dem Chaos im Leben danach - dem neuen Alltag - umgehen. Zu jung für dieses Los suchte ich in virtuellen Welten auf den Weg und erstellte eine Homepage, um im Kontakt zu anderen Betroffenen Antworten auf meine tausend Fragen zu finden:
welchen Sinn hat das alles noch?
wo soll mein weiterer Weg lang gehen?
welchen Platz finde ich in Familie, Freundeskreis, in diesem neuen Leben?
wie kann ich ankommen und will ich diesem neuen Alltag begegnen?
wo bekomme ich nach der medizinischen Reha weitere Unterstützung?
Nach vielen Gesprächen wuchs die Idee eine Selbsthilfegruppe zu gründen und meine bis dahin ausgeübte Tätigkeit als Sozialpädagoge weiter zu leben. In mir wuchs der Gedanke, dass bei begrenzter medizinischer und beruflicher Rehabilitation zumindest eine soziale Integration und Teilhabe bleiben muss.
Die Chance im Rahmen von Selbsthilfe einen Erfahrungsaustausch zu organisieren nutzte ich mit Hilfe der Kölner Kontaktstelle Selbsthilfe „KISS“ und dem ambulanten Therapiecentrum „NTC“.
„Hirnverletzungen.koeln – Erfahrungskompetenzen“
ist seit nunmehr 22Jahren ein Ort des gegenseitigen Austausches, des Zuhörens, wahrgenommen seins, wo Platz ist für alles, was dieses neue Leben ausmacht und die Wege die es bereithält.